Ort: 8063 Zürich
Ausloberin: ZAS* Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau
Leistungen: Spekulativer Ideenwettbewerb
Zusammenarbeit: IVO Innenentwicklung AG und métraux&
Status: Abgeschlossen
Jahr: 2022
Wir und unsere Städte stehen vor unzähligen Herausforderungen. Der akute Wohnungsmangel, der vorschreitende Klimawandel und die geopolitische Lage werfen neue Fragen auf. Wie können wir nachhaltig zusammenleben? Wie ermöglichen wir Personen auf der Flucht echte Perspektiven? Wie kühlen wir unsere Siedlungen? Was tun gegen soziale Ungleichheit? Es ist klar, dass etwas passieren muss. Aber wie kommen wir vom Wissen ins Handeln? Hier setzt die table ronde an. Die Nutzungsvision table ronde ist eine Experimentierzone. Kooperativ wird an neuen Lösungen für gegenwärtige Herausforderungen geschmiedet. Im Zentrum der Vision steht ein partizipativer Prozess.
Hochschulen, NGOs, Unternehmen, Institutionen, Verbände und Vereine sowie die Zivilgesellschaft kommen, als Pionierinnen des Wandels an runden Tischen zusammen. Gemeinsam gestalten sie die Zukunft der drei Triemli-Türme. Durch das kooperative Entwickeln und Erproben lernen die Akteurinnen permanent dazu. Vernetztes Denken und gemeinsames Handeln führen zu Synergien unter den Akteuren, die das Zusammenleben bereichern. Table ronde sucht nach Erkenntnissen, die nicht nur vor Ort wirken, sondern auch auf andere Kontexte übertragbar sind. Sämtliche Nutzungen und Prozesse von table ronde werden dokumentiert und im Sockelgeschoss der drei Türme in einem Laboratorium öffentlich zugänglich gemacht.
Der vorgeschlagene Prozess baut auf vier Elementen auf: Evaluation, Partizipation, Konstruktion und Dokumentation.
Evaluation
Jeder Prozess von table ronde beginnt mit einer Evaluation des Bestehenden. Geleitet wird die Evaluationsphase durch eine professionelle Arbeitsgruppe. Gemeinsam mit den Vertreterinnen der Nutzenden wird Bilanz gezogen und allfällige Veränderungswünsche, Ideen und Bedürfnisse aufgedeckt. Besteht das Verlangen auf Veränderung? Gibt es etwas Neues zu erproben? Falls Nein, wird die jeweilige Nutzung weitergeführt. Falls ja, wird ein Partizipationsprozess angestossen bei dem alle relevanten Akteure mit am Tisch sind.
Partizipation
Auf Basis der Erkenntnisse aus der Evaluationsphase, werden Partizipationsveranstaltungen durchgeführt. Sie schälen heraus, wie auf die bilanzierten Bedürfnisse und Herausforderungen eingegangen werden kann. Zudem wird nach neuen Handlungsansätzen gesucht. Die beteiligten Akteurinnen bestehen sowohl aus Privatpersonen als auch aus Vertreter verschiedener Institutionen. Für freigewordene Flächen werden in diesen Veranstaltungen neue Nutzerinnen gesucht. Alle Akteure von table ronde erproben ein gewisses Themenfeld. Gegenstand ist immer das Zusammenleben vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen der Zeit.
1 ClimbAid
2 Caritas Fachstelle Flüchtlingshilfe
3 Siedlung Familiengenossenschaft Zürich FGZ
4 Visarte Berufsverband der visuell arbeitenden Künster:innen
5 Malaika Flüchtlingstheater und Catering
6 Kafi Klick Internetcafé
7 ETH Zürich LEC Wind Energy
8 Anerdgy Start-Up
9 ZAS* Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau
Konstruktion
Im Anschluss an die Partizipationsphase wird mit den Nutzern über bauliche Anpassungen der bestehenden Struktur gesprochen. Was kann übernommen werden? Was gibt es für zusätzlich Anforderungen? Und wie können diese baulich umgesetzt werden? Ziel ist es, die bestehenden drei Türme sowie deren Sockel in ihrer Grundstruktur zu erhalten. So werden Ressourcen gespart. Und dringend benötigte Flächen im dichten Stadtgefüge können schnell zur Verfügung gestellt werden.
Dokumentation
Sämtliche Prozesse werden im Laboratorium festgehalten. Evaluationen. Partizipationsveranstaltungen. Bauliche Anpassungen. Darüber hinaus werden sämtliche Forschungsbeiträge der einzelnen Akteurinnen dokumentiert. Alles zusammen ergibt ein reichhaltiger Fundus an Material, dass der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird. In Form von Ausstellungen. Veranstaltungen. Dokumentationen. Das Laboratorium wird so zum Archiv der Zwischen- und Umnutzung. Und zum Werkzeugkasten für den Umgang mit Krisen.
Und nach einer gewissen Laufzeit beginnt der vorgeschlagene Prozess wiederum von vorne. Mit der table ronde.